Noch ist der Sommer nicht ganz vorüber und kaum jemand kann sich vorstellen, wieder dick vermummt mit Wintermantel, Schal und Handschuhen nach draußen zu gehen. Aber die Temperaturen werden bald fallen...
Statt Sonnenbrand oder Bienenstichen werden die Ärzte wieder mit Grippe oder
Verkühlungen zu tun haben. "Schon jetzt können Vorbereitungen getroffen
werden, um das Immunsystem zu stärken und so gewappnet in die kommende
Grippesaison zu gehen", sagt Dr. Heinz Peter Slatin vom Österreichischen
Roten Kreuz.
Wer rechtzeitig damit beginnt, seinen Körper abzuhärten, der beugt
Infektionen wirksam vor. Kälte verengt die Blutgefäße, die Durchblutung
verschlechtert sich. Die Antikörper im Blut können schlechter gegen
Krankheitserreger ankämpfen. Besonders anfällig sind Menschen, die geheizte
Räume nur selten verlassen. Slatin: "Regelmäßige Bewegung im Freien ist
wichtig. Durch Spaziergänge bei Wind und Wetter wird der von warmer Büro-
und Wohnungsluft verwöhnte Körper wieder an Temperaturwechsel gewöhnt."
Sehr zu empfehlen sind auch Sauna und Wasseranwendungen. Slatin: "Duschen
Sie zwei Minuten warm, dann zehn bis fünfzehn Sekunden kalt. Wiederholen Sie
dies drei Mal und hören sie mit kaltem Wasser auf. Dasselbe gilt für
Wechselfußbäder. Halten Sie die Füße zwei bis drei Minuten in warmes, dann
fünfzehn Sekunden lang in kaltes Wasser."
Winterzeit ist auch Grippezeit. Als einziger sicherer Schutz dagegen gilt
die Grippeimpfung. "Besonders angeraten ist die Impfung Personen mit
erhöhtem Risiko, also chronisch Kranken oder jenen, die an Lungen-, Herz-
oder Kreislauferkrankungen leiden. Auch jene, die durch ihre Berufe leicht
Grippe übertragen können, zum Beispiel Ärzte, Busfahrer oder Polizisten,
sollten auf den Impfschutz nicht verzichten", so Slatin.
Generell wird der Anteil an älteren und chronisch kranken Menschen immer
größer. Je mehr Menschen aber geimpft sind, desto schwerer kann sich das
Virus ausbreiten. Slatin: "Wer Bedenken gegen die Grippeimpfung hat, kann
sein persönliches Risiko im Gespräch mit dem Hausarzt abklären." Ein
Gespräch, das oft hilft, schwerwiegende Folgen für die Gesundheit zu
vermeiden. Und nicht nur das: Allein in Österreich sterben jährlich bis zu
2.500 Menschen an Grippe.
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