News

Depressionen: Wenn der Herbst krank macht

28.09.2001

Tja, nun ist es wieder einmal soweit. Der Sommer ist vorbei - das Wetter wird trüber und die dunklen und verregneten Herbsttage schlagen vielen Menschen auf´s Gemüt. Bei etwa 1% der Bevölkerung handelt es sich jedoch nicht "nur" um eine vorübergehende Verstimmung sondern um eine sogenannte saisonal abhängige Depression (SAD) - auch Herbst- oder Winterdepression genannt.

Bis zu 800.000 Menschen leiden in Deutschland unter saisonal abhängigen Depressionen. Die Betroffenen leiden in den Herbst und Wintermonaten unter Energiemangel und großer Traurigkeit. Sie haben Probleme den normalen Alltag zu bewältigen., haben ein erhöhtes Schlafbedürfnis sowie Heißhunger auf Süßes.

"In der kalten Jahreszeit beobachten wir einen Anstieg depressiver Erkrankungen um 10 Prozent", erklärt Prof. Dr. Hegerl von der Psychiatrischen Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität München. Auslöser der SAD sind der Mangel an Tageslicht sowie die verminderte Lichtintensität. Auch die niedrigeren Temperaturen können eine Rolle spielen.

Da Depressionen in der Öffentlichkeit allzuoft noch immer nicht als "echte" Erkrankung angesehen und mit Stimungsschwankungen verwechselt werden, haben viele Betroffene mit Vorurteilen zu kämpfen. "Dabei gibt es kaum eine andere Krankheit, die Menschen so ihre Lebensqualität und ihren Lebensmut rauben kann wie Depressionen", betont Hegerl, der als Sprecher des Großforschungsprojektes Kompetenznetz "Depression" über die Krankheit, ihre Symptome und Behandlungsmethoden informieren möchte.

Depressionen zählen zu den lebensbedrohlichen Erkrankungen, da die Erkrankten oft zu Suizidhandlungen neigen. Und obwohl erfolgreiche Behandlungsmethoden bekannt sind, erhalten nur 10 % der Betroffenen eine adäquate Therapie, die dem Stand der Forschung entspricht.

Für viele SAD-Patienten ist eine Behandlung mit einer speziellen Tageslichtlampe hilfreich: Schon nach wenigen Tagen kann durch eine Lichttherapie eine deutliche Besserung eintreten: Die Stimmung der Betroffenen hellt sich auf.

Doch vor allem bei schweren Ausprägungen der Winterdepression sei eine Behandlung mit Medikamenten sehr wichtig. Den meisten Patienten sei durch eine konsequente Behandlung gut zu helfen. Wichtig sei es aber einen Facharzt oder einen gut informierten Hausarzt zu konsultieren,schließt Hegerl seine Erklärung.

http://www.kompetenznetz-depression.de/

© medizin.at

 

home

newsroom
allgemein
wissenschaft
hintergrund

links
österreich
international
journale
abstracts

fragen
themenliste

update


medizin.at
editorial
kommentar

kontakt
redaktion
herausgeber
medieninfo

partner

help

 

© treAngeli, 1999.