Mit Unterstützung zahlreicher Interessensvertretungen und einem Offenen Brief an Sozialminister Haupt, Staatssekretär Waneck und Hauptverbands-Präsident Frad wurde jetzt eine bundesweite Unterschriftenaktion gestartet, die eine flächendeckende Versorgung mit der „Photodynamischen Therapie“ in Österreich sicherstellen soll.
Dieses Verfahren ist die wirksamste und schonendste Behandlung gegen die feuchte Form der „Altersbedingten Makuladegeneration“ (AMD) – die Hauptursache für schwerste Sehbehinderung und Erblindung bei über 50jährigen in der gesamten westliche Welt. Mitgetragen wird die Initiative vom Pensionistenverband, der Wirtschafts- und der Ärztekammer, Novartis Ophthalmics, dem Blindenverband, der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen sowie dem Bund der älteren Generation Europas (EURAG). Im Offenen Brief werden „gravierende Mängel mit fatalen Folgen“ und das „Versagen“ der österreichischen Gesundheitspolitik kritisiert.
Von jährlich 1.000 Österreicherinnen und Österreichern, die neu erkranken, könnten nicht einmal die Hälfte versorgt werden, da die Photodynamische Therapie nur rationiert in 12 Krankenhäusern im ganzen Bundesgebiet angeboten werde. In Niederösterreich oder Kärnten etwa gebe es weder stationär noch ambulant ein Angebot. Bei Nicht-Behandlung müssten die Betroffenen - sofern sie sich die Therapie nicht zur Gänze privat finanzieren könnten - mit schwersten Sehschäden bis hin zur Erblindung rechnen. „Wir hoffen, dass wir uns als fortschrittliches Land mit einem modernen Gesundheitssystem nicht dem Vorwurf aussetzen müssen, jährlich mehrere hundert Menschen einfach erblinden zu lassen“, heißt es in dem Offenen Brief.
Da alle Verhandlungen über einen Finanzierung dieser Therapie im Bereich niedergelassener Augenfachärzte gescheitert sind, startet nun eine österreichweite Unterschriftenaktion, um der Forderung nach Versorgung aller Betroffenen Nachdruck zu verleihen. Alle Informationen sowie die Möglichkeit zur „digitalen Unterschrift“ und kostenloses Informationsmaterial gibt es unter www.augenlicht-retten.at sowie beim AMD-Service-Telefon: 01/42 733 42. Unter dieser Nummer finden auch Dienstag und Donnerstag jeweils von 17 bis 19 Uhr telefonische Arzt-Sprechstunden statt.
"Wir unterstützen alle Bestrebungen, den Österreicherinnen und Österreichern die bestmögliche medizinische Versorgung zu sichern. Unser Gesundheitssystem darf keine Zwei-Klassen-Medizin zulassen, die den Wohlhabenden eine Therapie sichert und die anderen unbehandelt läßt", meint dazu Pensionistenverbands-Präsident Karl Blecha. Und Klaus Guggenberger, Präsident des Österreichischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes, gibt zu bedenken, dass „soviel Geld in Österreich seitens der öffentlichen Hand ausgegeben wird“ – da sollte, so Guggenberger „zur Rettung des Augenlichts von etwa 500 Österreicherinnen und Österreichern jährlich doch noch etwas übrig sein“.
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