Cholesterin ist als indirekter Auslöser von Herzinfarkt einerseits und als lebenswichtiger Stoff andererseits immer Thema. Es wird zum größten Teil in der Leber gebildet, aber auch durch Nahrung, wie Milch, Fleisch und Eier, aufgenommen. Die gefahr geht dabei von Ablagerungen aus, die durch überschüssiges Cholesterin entstehen...
"Ein Ei enthält 240 mg Cholesterin. Mehr als 300 mg sollten pro Tag durch Nahrung nicht aufgenommen werden. Dem Körper würde schon das selbst produzierte Cholesterin reichen. Der Überschuss lagert sich in den Blutgefäßen ab. Die Arterien verkalken, werden unelastisch und eingeengt", so Dr. Christian Feinböck vom Österreichischen Roten Kreuz.
Gefährlich wird es dann, wenn mehr als 50 Prozent eines Blutgefäßes durch
Ablagerungen verengt sind. Bei Anstrengungen können sich diese Gefäße nicht
mehr ausdehnen, Sauerstoffmangel ist die Folge. Feinböck: "Wenn aber etwa
der Herzmuskel nicht mehr ausreichend versorgt wird, droht ein Herzinfarkt.
Es können aber auch Gefäße im Gehirn, den Nieren, dem Darm, den Beinen
betroffen sein. Gehirnschlag oder Nierenversagen sind mögliche Folgen."
Die Nahrung allein macht die Höhe des Cholesterinspiegels nicht aus. Dieser
wird auch von Alter, körperlicher Bewegung, Nikotin, Medikamenten und
manchmal Vererbung beeinflusst. Als Faustregel gilt, dass Werte über 200
mg/dl das Herzinfarktrisiko erhöhen. Werte bis 200 mg/dl liegen bei Menschen
über 20 Jahren im Normalbereich. Bei 200 bis 250 mg/dl besteht ein mäßiges,
bei mehr als 250 mg/dl ein hohes Herzinfarktrisiko, wobei es auch auf die
Zusammensetzung von "gutem" (HDL) Cholesterin und "bösem" (LDL) Cholesterin
ankommt.
Mäßig erhöhte Werte können relativ einfach wieder gesenkt werden. Feinböck:
"Eine bestimmte Diät hilft. Wenn der Genuss von Eiern, fettem Fleisch oder
Milchprodukten, wie Schlag oder Käse, eingeschränkt wird, Margarine statt
Butter aufs Brot kommt oder die Nahrung fettarm zubereitet wird, sinkt der
Cholesterinwert sicher." Übergewichtige sollten abnehmen, Raucher den Genuss
von Nikotin einschränken oder am besten gleich ganz aufgeben.
Auch Sport wirkt sich günstig auf den Fettstoffwechsel aus. "Besonders gut
geeignet sind Sportarten, die die Ausdauer fördern, also zum Beispiel
Schwimmen oder Radfahren. Denn dabei werden Körperfette am besten abgebaut",
so Feinböck. Wichtig ist jedenfalls körperliche Bewegung. Das Benützen von
Stiegen anstelle von Rolltreppen ist schon ein erster Anfang.
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