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Hämorrhoiden: Erfolg durch orale Medikation

17.11.2001

Bis zu 50 Prozent der Österreicher und Österreicherinnen leiden - doch fast niemand spricht darüber: Hämorrhoiden. Die schmerzvollen Schwellungen im Analbereich sind längst eine Volkskrankheit. Dabei könnten moderne Therapien oft helfen. Eine neue Anwendungsbeobachtung belegt etwa den Erfolg durch orale Einnahme des Wirkstoffs Diosmin.

"Viele leiden darunter, nur wenige reden darüber, noch viel weniger treffen die richtigen Massnahmen gegen Ihre Krankheit!" So fasst Univ. Prof. Dr. Max Wunderlich, Leiter der chirurgischen Abteilung im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Wien, den Status Quo der Hämorrhoiden-Problematik in Österreich zusammen.

Die Unwissenheit der Patienten, begründet vor allem durch die Tabuisierung der Krankheit, erschwert sowohl ihre Bekämpfung wie auch ihre medizinisch-statistische Erfassung nachhaltig. Dabei müssten die Schmerzen und Unannehmlichkeiten oft gar nicht sein.

Prof. Wunderlich: "Rechtzeitig erkannt kann das Problem relativ schnell und weitestgehend schmerzfrei von jedem praktischen Arzt sinnvoll therapiert werden. Doch auch bei fortgeschrittenen Stadien ist eine Heilung fast immer möglich. Moderne operative Methoden schaffen heutzutage vergleichsweise schmerzlos und nachhaltig Heilung. Freilich muss man nicht immer gleich an operative Eingriffe denken. Viele Fälle lassen sich ohnehin dank moderner medikamentöser Therapeutika bereinigen."

Verdrängung und Verlegenheit begründen unsichere Datenlage
Die Gesundheitsstatistik ist bezüglich der genauen Umstände und Verteilung der Hämorrhoidenproblematik in der österreichischen Bevölkerung unsicher. Detaillierte Studien sind rar. Das Thema betrifft den intimsten privaten Bereich und macht leicht verlegen, die Bereitschaft gesunder oder vermeintlich gesunder Patienten sich rektaler Untersuchungen zu unterziehen ist (verständlicherweise) beschränkt.

Manche Schätzungen gehen immerhin davon aus, dass bis zu 50 Prozent aller Österreicher chronisch oder gelegentlich an der Krankheit leiden. Vorsichtigere Schätzungen sprechen von 28 bis 40 Prozent. Die bis dato einzigen vergleichsweise aussagekräftigen Ergebnisse zum Thema wurden in der 1991 vom Institut für Sozialmedizin in Wien im Rahmen der Umfrage "Wie gesund ist Österreich?" erhoben. Von rund 100.000 Personen (ausgefüllte Fragebögen) gaben immerhin 24,3 Prozent der Befragten aktiv an, an Hämorrhoiden zu leiden. 7,1 % gaben zu, unter ähnlichen Beschwerden zu leiden, aber deswegen noch nie bei einem Arzt gewesen zu sein. Betroffenheit? Schätzungen variieren von 4 bis 86 Prozent
Die Untersuchung zeigt wahrscheinlich nur die Spitze des Eisbergs. Internationale Studien (Nelson et al, 1995) gehen davon aus, dass 80 Prozent der betroffenen Personen bezüglich ihres Leidens noch nie einen Arzt konsultiert haben. Legt man diese Daten auf Österreich um, könnte der Anteil der von Hämorrhoiden Betroffenen gar noch über der 50 Prozentmarke angenommen werden. Die Sozialmedizinerin, Prof. Dr. Anita Rieder, bestätigt den hohen Graubereich des Phänomens.

Rieder: "Die Prävalenz ist ausserordentlich schwierig. Die diversen internationalen Studien und Schätzungen reichen von 4 bis 86 Prozent." Zumindest über die besonders betroffenen Altersgruppen, gibt es klare Erkenntnisse. Rieder: " Personen zwischen 45 und 65 sind am häufigsten betroffen. Die Verteilung bleibt aber über alle Altersstufen des Erwachsenenlebens hinweg vergleichsweise konstant." Bezüglich der Geschlechterverteilung hat sich die Sicht der Experten in den letzten Jahren verändert. Während man traditionell annahm, dass Frauen öfter an Hämorrhoiden erkranken, stellt man neuerdings eine grössere Häufigkeit innerhalb der männlichen Bevölkerung fest.

Orale Therapie gegen anale Probleme!
Einer der bisherigen Gründe für die Unsicherheit der Patienten bzw. ihrer Abneigung sich dem Problem zu stellen, war sicherlich auch die befürchtete Härte der ärztlichen Massnahmen. Im fortgeschrittenen Stadium halfen traditionell tatsächlich nur operative Eingriffe und diese waren stets mit dem Risiko der Narkose und starken Schmerzen verbunden.

Solche Vorstellungen stimmen zwar nicht mehr - auch dank moderner Operationsmethoden - weitestgehend mit der Realität überein, prägen die therapeutische Erwartungshaltung der Patienten aber noch immer. Das Bewusstsein bezüglich abhelfender oraler Therapien - also der Einnahme von Medikamenten durch Schlucken - ist demgemäss gering. Dabei könnte gerade diese Therapie bei Hämorrhoiden hunderttausenden Kranken Erleichterung und Heilung ermöglichen.

Diosmin - der Wirkstoff aus der Bitterorange
Ausgehend von Bestandteilen der Rutaceae, der Bitterorange, hat der französische Pharmakonzern SERVIER ein wirkungsvolles Therapeutikum gegen Hämorrhoiden entwickelt. Das Medikament DAFLON 500 mg, ein Venen-Therapeutikum, baut auf Flavonoiden auf, einer Stoffgruppe, die schon von Alters her gegen Gefässerkrankungen eingesetzt wurde. Der aktive Hauptwirkstoff DIOSMIN, der zu den Flavonoiden zählt, wird mittels eines pharmazeutischen Spezialverfahrens, der sogenannten Mikronisation, so aufbereitet, dass die Partikel des Wirkstoffs optimal aufgenommen werden.

Durch diese Bearbeitung können viermal so viele Diosminpartikel absorbiert werden, als bei unbehandeltem Diosmin. Die klinische Wirkung ist auf diese Weise bis zu 30 Prozent höher. Das Medikament hilft nachweislich und schnell sowohl gegen akute als auch chronische Hämorrhoidenbeschwerden und wirkt stark schmerzlindernd und blutungshemmend. Eine eventuelle postoperative Verabreichung senkt die Anzahl neuerlich auftretender Hämorrhoiden und minimiert das Risiko sekundärer Blutungen. Signifikante Nebenwirkungen der Behandlung sind keine bekannt.

Anwendungsstudie bei 375 Patienten belegt Therapieerfolg
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Sozialmedizin der Universität Wien und 47 österreichischen Ärzten bzw. Krankenhäusern konnte kürzlich die erste klinische Anwendungsbeobachtung für die orale Hämorrhoiden-Therapie mit DIOSMIN fertiggestellt werden.

Das mittlere Lebensalter der Probanden liegt bei 50 Jahren. Der jüngste Teilnehmer war 18, der älteste 86 Jahre alt. 168 Personen (44,8%) sind männlich, 199 (53,1%) weiblich. Die durchschnittliche Dauer der Erkrankung lag bei den Patienten bereits bei 35,83 Monaten, also etwa drei Jahren. Rund die Hälfte hat sich bereits anderen Therapien unterzogen, die keine ausreichende Heilung brachten.

Die durchschnittliche Behandlung mit DAFLON 500 mg betrug rund neun Tage. Bereits nach zwei Tagen stellte sich bei der überwiegenden Mehrheit ein subjektives Gefühl der Besserung ein. Bei 37,9 Prozent der Patienten kam es schliesslich zu einer Heilung Ihrer Krankheit. Bei 45,3 Prozent konnte eine wesentliche Verbesserung festgestellt werden. 11,7 Prozent zeigten eine leichte Verbesserung.

Von den behandelnden Ärzten halten 52,5 Prozent die Behandlung mit Daflon für "sehr gut"! Von den behandelten Patienten halten 49,6 Prozent die Behandlung für "sehr gut"! Bei 95,7 Prozent der Probanden (359 von 375 Personen) fanden sich keine unerwünschten Nebenwirkungen.

92 Prozent der Patienten gaben an, das sich durch die Behandlung Ihre Lebensqualität merkbar verbessert hat!

© medizin.at / Presse

 

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