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Helicobacter pylori ändert sich 60 Mal im Jahr

14.12.2001

Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ist chronisch mit Helicobacter pylori infiziert, ein Bakterium das den Magen besiedelt und eine chronische Entzündung der Magenschleimhaut hervorruft. Bei 10-15% der Betroffenen kommt es zu Folgeerkrankungen, oft zu schmerzhaften Magengeschwüren, in selteneren Fällen zu Magenkrebs.

Forscher der Universität Würzburg haben nun gemeinsam mit Kollegen aus Berlin und den USA herausgefunden, daß H. pylori sein Erbgut mit einer bislang noch nie beschriebenen Geschwindigkeit verändern kann.

Untersucht wurden H. pylori-Stämme, die im Abstand von 3 Monaten bis zu 4 Jahren aus ein und demselben Patienten isoliert wurden. Die Forscher haben berechnet, daß sich das Erbgut der Bakterien im Verlauf eines Infektionsjahres rund 60 Mal verändert.

So können die Bakterien innerhalb von nur 41 Jahren die Hälfte ihres Erbguts austauschen - "eine verglichen mit anderen Bakterien enorm hohe genetische Flexibilität", erklärt der Mikrobiologe Sebastian Suerbaum von der Universität Würzburg. Dies müsse bei der Entwicklung von Impfstoffen und neuen Therapeutika beachtet werden, damit die Erreger die neuen Substanzen nicht sofort wieder unterlaufen können.

Die Arbeit wird in der kommenden Ausgabe von "Proceedings of the National Academy of Sciences USA" (PNAS) veröffentlicht.

© medizin.at

 

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