Merkur Gesundheitsmonitor Ergebnisse der 11. Erhebungswelle: Die ständigen Appelle an die Österreicher, sich gesundheitsbewusster zu verhalten, haben gefruchtet. Im Vorjahr waren sie so aktiv wie nie zuvor. Allen voran die Wiener: Sie sind fast bei allen gesundheitsförderlichen Aktivitäten die Spitzenreiter!
Dennoch: Die Zahl der Zufriedenen ist im Vergleich zum Jahr 2000 nicht gestiegen. Obwohl sich damals die Gesundheitsaktivitäten auf einem niedrigeren Niveau bewegten. Das beweist eindeutig ein gestiegenes Gesundheitsbewusstsein. Diese Ergebnisse wurden kürzlich vom Fessel-GfK Institut im Auftrag der Merkur Versicherung erhoben.
62% sagen „ja, ich habe 2001 ausreichend bzw. etwas“ für meine Gesundheit getan, 37% wollten eigentlich mehr tun, aber … die Laschheit obsiegte. Fürs laufende Jahr haben sich 34% der Österreicher vorgenommen, noch aktiver zu werden. Vor allem die ohnehin überdurchschnittlich aktiven Maturanten und Akademiker (44%). 65% wollen ihr Aktivitätsniveau halten, in erster Linie Personen mit Pflichtschulabschluss. Schade, denn ihre gesundheitsförderlichen Aktivitäten sind nach wie vor deutlich geringer als jene der höher Gebildeten.
Die Ergebnisse im Detail: 81% liefen, gingen spazieren und wandern, um ihre Gesundheit zu fördern. Das könnte mit dem Laufboom zu tun haben. In den Jahren 1999 und 2000 waren es nur zwischen 70 und 76 %. Überdurchschnittlich aktiv waren die Westösterreicher und Wiener (85%). Das Ergebnis überrascht nicht bei den Westösterreichern – sie waren auch schon in den Jahren zuvor die Bewegungsaktivsten. –, aber sehr wohl bei den Wienern. Im Vorjahr rangierten sie noch weit hinten.
Ein kontinuierlicher Anstieg der Aktivitäten ist auch bei der Weiterbildung auf gesundheitlichem Gebiet festzustellen. Bereits mehr als die Hälfte (56%) der Österreicher sagen, diesbezüglich ausreichend oder zumindest etwas getan zu haben. 1999 und 2000 waren es nur 47 bzw. 48 %. Allgemeinbildung, Zeit und ein Internetzugang im eigenen Heim sind die Katalysatoren: Ältere, nicht Berufstätige, Personen mit einem Internetzugang und Maturanten/Akademiker erreichen überdurchschnittlich gute Ergebnisse.
Der Wellness-Bereich boomt, das zeigt auch unsere aktuelle Erhebung: Bereits 25% der Österreicher gönnten sich im Vorjahr Gesundheitsurlaube. Damit stieg der Anteil seit dem Jahr 1999 um über 90%! (Anteil der Gesundheitsurlauber 1999: 13%, 2000: 22%, 2001: 25%) Da dafür natürlich sowohl Zeit, aber auch Geld notwendig sind, ist es nicht weiter erstaunlich, dass sich darunter überdurchschnittlich viele Pensionisten (33%), Personen mit einer guten Ausbildung (37% Maturanten und Akademiker) – und einer dementsprechend guten Bezahlung – finden. Auch korreliert der Anteil der Gesundheitsurlauber positiv mit der Wohnortgröße: Je größer die Ortschaft, desto größer der Anteil an Gesundheitsurlaubern. Ergo schnitt auch hier Wien mit 34% Gesundheitsurlaubern besonders gut ab. Die Oberösterreicher haben mit 16% noch eindeutig einen Aufholbedarf.
Auf welchen Gebieten gab es sonst noch nennenswerte Veränderungen? Vor allem bei der Inanspruchnahme von alternativen Heilmethoden. Beständig steigt die Zahl derjenigen, die sich anstelle oder zusätzlich zur klassischen Schulmedizin der sog. sanften Medizin zuwenden. Seit 1999 ist auf diesem Gebiet ein Zuwachs von jeweils 5%-Punkten zu beobachten: 1999 waren es 30%, 2000 35% und 2001 bereits 40%. Wie auch bei einer kürzlich durchgeführten Untersuchung im Rahmen des Merkur Gesundheitsmonitors zum Thema „Alternative Heilmethoden“ zeigt sich auch diesmal die überdurchschnittlich hohe und ungebrochene Attraktivität von Homöopathie & Co. bei den Frauen und Gebildeten.
Eine „Stagnation auf hohem Niveau“ zeigt sich bei den Vorsorgeuntersuchungen. 57% nahmen sie im Vorjahr in Anspruch (2000: 55%). Die Westösterreicher, Steirer und Kärntner (je 61%) schnitten am besten ab. Darüber hinaus lassen sich ältere Menschen über 60 Jahre und Maturanten/Akademiker überdurchschnittlich oft vorsorglich untersuchen.
Das Gefühl, ausreichend oft zum Arzt gegangen zu sein, haben 78%, ebenso viele achteten auf eine gesunde Ernährung.
„Richtigen, schweißtreibenden“ Sport betrieben 56%. Allen voran die die Jungen und die Gebildeten. Ein Bundesländervergleich zeigt: Die Westösterreicher sind die sportlichsten, gefolgt von den Steirern und Kärntnern. Am trägsten waren die Niederösterreicher und Burgenländer (49%).
Eine Extraportion Vitamine und natürliche Stärkungsmittel nahmen 57% zu sich. 40% bemühten sich um eine Gewichtsreduktion und 12% machten Entspannungsübungen.
Kranken-Zusatzversicherte nehmen es mit der Verantwortung für die eigene Gesundheit besonders ernst. Im Vergleich zu den Nicht-Zusatzversicherten schneiden sie auf fast allen Gebieten besser ab: Sie treiben mehr Sport, ernähren sich gesünder, gönnen sich häufiger zusätzlich Vitaminpräparate, entspannen sich öfter, unternehmen mehr für ihr Gewicht, bilden sich intensiver in Gesundheitsfragen weiter … Das veranlasst sie allerdings nicht, sich auf dem erreichten Niveau auszuruhen. 14% von ihnen wollen heuer noch mehr für ihr gesundheitliches Wohlbefinden tun. Damit liegen sie eindeutig sowohl über dem Durchschnitt der Nicht-Zusatzversicherten (10%) als auch über dem gesamtösterreichischen (11%).
Im Bundesländervergleich liegen die Wiener mit nur zwei Ausnahmen (bei den Vorsorgeuntersuchungen und den „richtigen“ sportlichen Aktivitäten) überall vorne. Man fragt sich: Was ist mit den Wienern los? Woher kommt dieser überraschende Aktivitätsschub? Auf jeden Fall wäre es angebracht, das Erfolgsrezept zu lüften – und nachzuahmen.
Die Untersuchungsergebnisse sind der 11. Teil des „Merkur Gesundheitsmonitors“. Die Merkur Versicherung – die Gesundheits-Versicherung Österreichs – wird in den nächsten Monaten weitere Einstellungen der Österreicher zu gesundheitsbezogenen Themen erheben lassen.
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