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Sensoren als stete Begleiter

28.03.2002

Die Messwerte geben Anlass zu Besorgnis: in den letzten Wochen schwankte der Blutzuckerspiegel mehrmals bedenklich. Diese Informationen hat der Arzt über einen Internetanschluß abgerufen. Der Patient ging im Untersuchungszeitraum seinen alltäglichen Beschäftigungen nach; über seinen Zustand wachten Sensoren, die ihn ständig begleiten.

So planen es zumindest die Forscher des Projektes "Personal Health Monitoring". werden nach dem Plan eines Forschungsverbunds, an dem die Klinik für Anästhesiologie der Universität Erlangen-Nürnberg (Vorstand: Prof. Dr. Jürgen Schüttler) wesentlichen Anteil hat, künftig Patienten betreut und Gesundheitsrisiken begrenzt. Die Federführung im Projekt "Personal Health Monitoring" liegt beim Institut für Informationsverarbeitung der Universität Karlsruhe.

Neben dem "Institut für Informationsverarbeitung der Universität Karlsruhe" und der "Klinik für Anästhesiologie der Universität Erlangen-Nürnberg" sind zahlreiche Industriepartner an diesem Projekt beteiligt. Ziel ist die Entwicklung eines tragbaren Systems, das verschiedene Messwerte sammeln und auswerten soll. Über eine patientennahe Basisstation sollen die Patientendaten an eine Datenbank gesendet werden, auf die behandelnde Mediziner Zugriff haben. Steigt der Zuckergehalt im Blut eines Diabetikers bedrohlich an, kann die adäquate Therapie rechtzeitig in Gang gesetzt werden.

Das tragbare System soll helfen, Notfälle zu vermeiden und Symptome, die oft nicht auffallen, frühzeitig erkennen, um im Einzelfall bestmöglich und ereignisnah reagieren zu können.

Dabei soll das Monitoring-System die Bewegungsfreiheit der Patienten nicht einschränken. So währe auch eine langfristige oder durchgehende Überwachung möglich, ohne daß ein Aufenthalt im Krankenhaus nötig wird.

"Zu Hause ist das sehr viel preiswerter als stationär", führt Dr. Lutter, der in Erlangen für das Projekt zuständig ist, als eines der Motive der Verbundpartner an. Zur Inanspruchnahme ärztlicher Kompetenz, wäre es nicht mehr unbedingt nötig eine Arztpraxis aufzusuchen. Weiters könnte die "Direktverbindung" rund um die Uhr bestehen bleiben und alle Auffälligkeiten registrieren, die im Tagesablauf vorkommen. So ergäbe sich eine Vielzahl zusätzlicher Informationen für die Behandlung. Die meisten Monitoringsysteme in Kliniken für die dauerhafte Überwachung von Patienten erfordern dagegen hohen Personaleinsatz und sind zumeist lebensbedrohlichen Zuständen vorbehalten.

Das "Personal Health Monitoring" faßt zunächst Vier Parameter ins Auge, die über den Gesundheitszustand Auskunft geben,. Am weitesten gediehen sind die belastungsfreie Messung des Blutdrucks und und die berührungsfreie Bestimmung des Augeninnendrucks. Mehr Entwicklungsarbeit erfordern Sensoren, die den Blutglukosegehalt nicht-invasiv bestimmen, die Haut also unversehrt lassen. Schließlich sollen Atemgeräusche diagnostisch nutzbar gemacht werden, beispielsweise um drohende Asthmaanfälle möglichst frühzeitig zu erkennen.

Da bei einer kontinuierlichen, womöglich in Echtzeit realisierten Überwachung enorme Datenmengen entstehen, die auch sehr viel teure Übertragungszeit in Anspruch nehmen würden und die Informationen unaufbereitet wenig geeignet wären, die ärztlichen Entscheidung zu unterstützen soll das tragbare digitale System deshalb die Daten komprimieren und so bearbeiten, daß sie für eine rasche medizinische Diagnostik brauchbar sind.

© medizin.at

 

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