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Zwei Kompetenznetze initiieren gemeinsame Studie zur Hepatitis C

01.05.2002

Die Kompetenznetze Rheuma bzw. Hepatitis gehören zu den Kompetenznetzen in der Medizin, die vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert werden. In den Kompetenznetzen arbeiten Forschungseinrichtungen, Universitätskliniken, Krankenhäuser der Regelversorgung und niedergelassene Ärzte im Bereich gesundheitspolitisch wichtiger Erkrankungen eng zusammen. Ziel ist die enge Verzahnung von Forschung und Krankenversorgung durch Bündelung der Kräfte.

Hepatitis C ist eine durch Viren ausgelöste infektiöse Leberentzündung. Es gibt Studien, die belegen, daß 2-10% der Patienten auch Krankheitsmanifestationen außerhalb der Leber entwickeln. Z. B. Gelenkentzündungen, generalisierte Schmerzen im Sinne eines Fibromyalgie-Syndroms oder ein so genanntes Sjögren-Syndrom, bei dem es zum Versiegen der Sekretion von Speichel-, Tränen- und Talgdrüsen und von Drüsen im Bereich des Verdauungstraktes kommt.

Da diese Krankheitsbilder zum rheumatischen Formenkreis zählen, werden die Betroffenen vorwiegend von Rheumatologen gesehen, während die Behandlung von Hepatitis- Patienten primär in den Händen der Gastroenterologen liegt.

Nun ist eine gemeinsame Studie der Abteilungen Rheumatologie sowie Gastroenterologie und Hepatologie der Medizinischen Hochschule Hannover geplant. Im Rahmen dieser Studie sollen folgende Fragen geklärt werden:

1. Wie häufig sind Manifestationen außerhalb der Leber bei Patienten mit Hepatitis C-Virusinfektion, die zur antiviralen Therapie vorgestellt werden?
2. Besteht ein ursächlicher Zusammenhang dieser Krankheitsmanifestationen mit der Virusinfektion der Leber?
3. Kann eine erfolgreiche antivirale Therapie diese Störungen bessern oder löst sie sie möglicherweise erst aus?


Patienten mit Hepatitis B- oder C-Virusinfektion, die für eine Studie zur antiviralen Behandlung mit dem Medikament Interferon-alpha rekrutiert werden, sollen auch auf Krankheitsmanifestationen außerhalb der Leber hin untersucht werden. Das Kompetenznetz Rheuma informiert auf seiner Homepage über die Möglichkeit, Hepatitis-Patienten mit solchen Krankheitszeichen außerhalb der Leber in die Studie einzubringen.

Auch bei Hepatitis-Patienten mit rheumatischen Manifestationen, bei denen eine Interferon-alpha-Therapie nicht möglich ist, werden die Rheumatologen um Mitarbeit gebeten: Über das Kompetenznetz Rheuma sind online Fragebögen verfügbar, auf denen Arzt und Patient die derzeit durchgeführten Therapien angeben können. Dadurch sollen über die Interferon-Therapie hinausgehende Therapiekonzepte zu Manifestationen außerhalb der Leber in ihrer Wirksamkeit beurteilt werden.

Ärzte, die Patienten in die Studie einschleusen, erhalten einen Fragebogen zur Erfassung von Krankheitsmanifestationen außerhalb der Leber, den sie ausgefüllt an das Studienzentrum zurücksenden. Nach 12 bzw. 18 Monaten wird in weiteren Fragebögen der Verlauf dieser Krankheitsmanifestationen erfasst. Informationen über die Entwicklung der Hepatitis, die jeweilige Viruslast der Patienten und Veränderungen unter Therapie, die im Rahmen der Therapiestudie erhoben werden, sollen in dieses Projekt integriert werden.



http://www.rheumanet.org http://www.kompetenznetz-hepatitis.de http://www.kompetenznetze-medizin.de

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