Ergebnis der 12. Erhebungswelle des MERKUR - Gesundheitsmonitors: Laufen liegt im Trend. Jogger gehören mittlerweile zum gewohnten Straßenbild, auch und vor allem in den Städten. Es gibt kaum eine Tageszeit, zu der man nicht mehreren Joggern begegnet. Wie eine soeben ausgewertete Umfrage des Fessel-GfK Instituts im Auftrag der Merkur Versicherung zeigt, laufen bereits 18% der Österreicher regelmäßig. Bei den bis 39-Jährigen sind es schon 30%, d. h. fast jeder Dritte!
Die Österreicher laufen aus Konditionsgründen, weil sie sich insgesamt wohler und gesünder fühlen und weil sie durchs Laufen problemlos unliebsame Kilos loswerden. Und: 15% der regelmäßigen Läufer haben schon bei einem Marathon teilgenommen, weitere 26% können sich vorstellen, einmal daran teilzunehmen.
Warum entscheidet sich schon fast jeder 4. Österreicher fürs Laufen? In erster Linie, um fit zu bleiben bzw. fit zu werden (68%) und um für die eigene Gesundheit vorzusorgen (61%). 47% der joggenden Österreicher ist die Verbesserung der Kondition wichtig, 42% wählen das Laufen, weil sie Stress abbauen wollen. Für 38% ist es einfach ein Freizeitspaß, 25% wollen sich mit Laufen schlank halten bzw. wollen es werden, und 17% erhoffen vom Laufen, dass es sie biologisch jung erhält.
64% der Läufer haben auch schon konkrete gesundheitliche Verbesserungen festgestellt. Allen voran wird die bessere Kondition genannt (53%). 36% fühlen sich insgesamt wohler, 20% haben durchs Laufen bereits Gewicht verloren, 15% erleben sich allgemein fitter und 12% fühlen sich einfach gesund. Ferner werden eine verbesserte Atmung, eine größere Beweglichkeit und eine höhere Konzentrationsfähigkeit genannt.
Auch organisatorische und Kostengründe tragen zur Lauf-Entscheidung bei. Dass es immer und überall möglich ist, ist für 56% der Österreicher ein Grund für die Ausübung dieser Ausdauersportart. Für 47% ist es wichtig, dass dafür keine teure Ausrüstung notwendig ist. 27% nennen das „geringe Verletzungsrisiko“. 12% laufen, weil es ein familientauglicher Sport ist.
Laufen scheint vor allem für Berufstätige der ideale Ausgleichssport zu sein. Während 23% von ihnen laufen, sind es bei den Nicht-Berufstätigen lediglich 11%. Auch der Familienstand bzw. das Alter der Kinder beeinflussen die Laufaktivitäten: Junge Ledige (32%) bzw. Paare ohne Kinder (42%) laufen überdurchschnittlich oft. Hingegen sind Kleinkinder ganz offensichtlich Lauf hemmend: Nur 12% der Familien mit Kleinkindern joggen. Erst wenn die Kinder im Schulalter sind, fangen viele (wieder) damit an. Derzeit sind es 26% der Familien mit Schulkindern!
Fest steht: Wer einmal die Vorteile des Laufens schätzen gelernt hat, hört auch nicht mehr so schnell auf damit. 43% der Läufer laufen bereits länger als fünf Jahre! Dazu zählen vor allem Männer (55%). 27% laufen seit ein bis drei Jahren, 21% seit drei bis fünf Jahren, der Rest kürzer als ein Jahr. Und wie viel Zeit verwenden die Österreicher wöchentlich fürs Laufen? 68% laufen bis zu zwei Stunden in der Woche, 32% sogar mehr.
Insgesamt haben 15% der Läufer bereits an einem Marathon bzw. einer Laufveranstaltung teilgenommen. Von den jungen Läufern (bis 29 Jahre) gar 23%. Insgesamt können sich 26% aber vorstellen, einmal daran teilzunehmen. Wiederum überwiegen hier die unter-29-Jährigen (35%). Ein beträchtliches Teilnehmer-Potential für die im kommenden Jahr stattfindenden Marathons. Man wird sehen, wie viele von ihnen sich dazu tatsächlich aufraffen werden.
Laufen hat sich ohne Zweifel zu einem Breitensport entwickelt. Alle Umfragen zeigen in den letzten Jahren beträchtliche Jogger-Zuwachsraten. Laut der im Jänner durchgeführten Erhebung im Rahmen des Merkur Gesundheitsmonitors hielten sich im Jahr 2001 81% der Österreicher mit Laufen, Wandern und Spazierengehen fit. In den beiden Jahren davor lag der Anteil erst zwischen 70 und 76%. Der Laufboom hat vermutlich zu diesen Aktivitätssteigerungen beigetragen.
Als besonders bewegungsfreudig erwiesen sich im Vorjahr die Wiener, zusammen mit den Westösterreichern. Auch die aktuelle Umfrage weist bei den Westösterreichern (21%) und Wienern (20%) die höchsten Läuferanteile aus.
Hinsichtlich der Altersgruppen schneiden die bis-39-Jährigen beim Laufen am besten ab. 30 % von ihnen laufen. Damit rangiert das Laufen in dieser Altersgruppe nur knapp hinter dem Radfahren (25% der bis 29-Jährigen fahren Rad und 33% der 30- bis 39-Jährigen).
Im Bevölkerungsdurchschnitt liegt das Radfahren jedoch noch weiter vorne. Insgesamt 30% der Österreicher halten sich damit fit. An zweiter Stelle rangiert das Schwimmen (20%). Unter den Schwimmern sind Frauen besonders stark vertreten (24%), Männer können den sportlichen Aktivitäten im Wasser weniger abgewinnen (15%).
Wandern rangiert österreichweit an 3. Stelle. Eine familienfreundliche Art der Bewegung, bei der alle mitmachen können, vor allem etwas größere Kinder. Daher ist es nicht weiter erstaunlich, dass Familien mit Schulkindern in der Gruppe der Wanderer überproportional vertreten sind (32%). Wegen der im Vergleich zum Laufen geringeren körperlichen Anstrengung sind auch 40- bis 59-Jährige mit 30% besonders stark vertreten.
Dass auch Walking ein äußerst gesundheitsfördernder Sport ist, dürfte sich noch nicht ausreichend herumgesprochen haben. Erst 2% der Österreicher walken. Dabei wäre Walking vor allem für ältere Menschen eine ideale Alternative zum Joggen. Es ist weniger anstrengend, hat aber ähnlich positive gesundheitliche Effekte. Wenn man sich die demografischen Zukunftsszenarien vor Augen hält, wonach in den nächsten Jahren der Anteil der über-60-Järigen rapid steigen wird, wären die politisch Verantwortlichen gut beraten, bereits jetzt verstärkt das Walking zu propagieren. Damit die Gesundheitskosten, die bei alten Menschen rapid steigen, in Zukunft nicht explodieren werden.
Nur wer früh genug agiert, hat genügend Spielraum, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.
© medizin.at / Presse