Forscher der Universität Würzburg konnten nun nachweisen, daß es nach Bypass-Operationen am Herzen häufiger als bislang angenommen zu kleineren Hirninfarkten kommt, die nicht mit schweren Komplikationen einhergehen.
30 Patienten wurden kurz vor und drei Tage nach einer Bypass-Operation neurologischen und neuropsychologischen Tests sowie einer Magnetresonanz-Tomographie unterzogen. Erfaßt wurden geringste Durchblutungsstörungen sowie die Konzentration von N-Acetyl-Aspartat (NAA), das als Maß für die Unversehrtheit von Nervenzellen verwendet werden kann.
Keine Testperson litt an schweren neurologischen Ausfällen, bei 9 Patienten (26 Prozent) wurden jedoch kleinere Hirninfarkte festgestellt. Weiters kam es bei allen Studiensteilnehmern zu einem deutlichen Abfall der neuropsychologischen Testparameter und der NAA-Konzentration, welche einen engen Zusammenhang miteinander aufwiesen.
Die Studie zeigt, dass mit einer Stoffwechseluntersuchung des Gehirns die ansonsten nicht eindeutig bestimmbare Minderung der Konzentrations-, Koordinations- und Merkfähigkeit nach herzchirurgischen Eingriffen gemessen werden kann. Diese Methode könnte für künftige Therapiestudien von Bedeutung sein.
Martin Bendszus, W. Reents, D. Franke, W. Müllges, J. Babin-Ebel, M. Warmuth-Metz, M. Koltzenburg, L. Solymosi: "Brain damage after coronary artery bypass grafting", Archives of Neurology, Juli 2002
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