Start des Seminarangebotes für ÄrztInnen: „Möglichkeiten und Grenzen der Angewandten Ernährungsmedizin bei Antriebslosigkeit, Depressionen, Idiopatischer Infertilität und Diabetes“
Den praktischen Einsatz der Nährstoff-Therapie, deren Wirkung im menschlichen Organismus und die biochemischen Grundlagen anschaulich zu vermitteln, dies ist das Ziel des ersten Seminares, das die Nährstoff-Akademie Salzburg für ÄrztInnen anbietet.
Die vier wesentlichen Ursachen ernährungsbedingter Erkrankungen - Quadrantenmodell
In der Praxis verfolgt die Angewandte Ernährungsmedizin folgende vier Ziele:
1.) Optimierung zellulärer Enzymaktivitäten: Die Aktivität unserer Zellenzyme hängt ab von der ausreichenden und lückenlosen Ausstattung mit Mikronährstoffen. Der Einsatz einzelner, isolierter Nährstoffe erfüllt aus heutiger Erkenntnis nur selten die komplexen physiologischen Stoffwechsel-Bedürfnisse.
2.) Optimierung der Zellsynthese: Eine 100 %-ige zelluläre Enzymaktivität ist Voraussetzung für einen optimalen Synthese-Stoffwechsel. Darüber hinaus benötigen die Zellenzyme jedoch Bausubstrat im ausreichenden und lückenlosen Angebot, um neues biologisches Material aufbauen zu können. Je nach dem therapeutischen Ziel kommen Cholin, hochungesättigte Fettsäuren, Phospholipide, Inosit oder Elektrolyte als „Baumaterial“ zum Einsatz.
3.) Optimierung der Nährstoff-Bioverfügbarkeit: Der gezielte Einsatz von Nährstoffen ist nutzlos, wenn diese nicht an den Wirkort (in der Regel ist dies die Zelle) gelangen. Die Angewandte Ernährungsmedizin schafft die Bedingungen für eine optimale Nährstoff-Bioverfügbarkeit durch den gezielten Einsatz sogenannter Bindegewebs-Modulatoren.
4.) Optimierung des Zell-Schutzes: „Biologische Zündfunken“ zerstören körpereigene Strukturen, wenn die antioxidativen Schutzsysteme überfordert sind. Ein lückenloser Oxidations-Schutz, abgestimmt nach Redoxpotentialen, Löslichkeit und Wirkungsspezifität, ist der vierte wesentliche Quadrant der komplexen Angewandten Ernährungstherapie.
Aus der Ätiopathogenese ernährungsbedingter Erkrankungen ergibt sich für die tägliche ärztliche Praxis ein großes diagnostisches und therapeutisches Fenster. Ein Fenster, das bis heute leider vielfach übersehen wird. 1968 definierte der zweifache Nobelpreisträger Linus Pauling den Begriff der Orthomolekularen Medizin wie folgt: Orthomolekulare Medizin ist die Erhaltung der Gesundheit und die Behandlung von Krankheiten durch Veränderung der Konzentration von Substanzen im menschlichen Körper, die normalerweise im Körper vorhanden und für die Gesundheit erforderlich sind.
Hinter dieser etwas sperrigen Definition steckt ein neuer Zweig, der ernährungsbedingte Erkrankungen nach entsprechender Anamnese und Diagnose bedarfadäquat durch gezielte Zufuhr von Nährstoff-Kombinationen therapiert. Wir nennen ihn die Angewandte Ernährungsmedizin.
Die Angewandte Ernährungsmedizin ist kein Ersatz für eine gesunde und ausgewogene Ernährung, auch ist sie nicht als Alternative zu herkömmlichen Behandlungsmethoden zu sehen, sondern als Ergänzung zu beiden.
Nährstoff-Akademie Salzburg
Die Nährstoff-Akademie Salzburg hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Informationsdefizit im Bereich der Angewandten Ernährungsmedizin auf breiter Ebene zu beseitigen und veranstaltet Seminare, Vorträge, Symposien, Workshops zum Thema.
Die administrativen Agenden lenkt ein ehrenamtlich tätiger Vorstand dessen Vorsitz der langjährige Gesundheitsreferent des Landes LH Stv. a. D. Gerhard Buchleiter einnimmt. Ihm zur Seite steht als Stellvertreterin Landesrätin Dr. Maria Haidinger und Mag. Alfred Grün.
Ein wissenschaftlicher Beirat, der sich aus Pharmazeuten und Ärzten zusammensetzt, erarbeitet wissenschaftlich fundierte Inhalte, die praxisorientiert aufbereitet werden.
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