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Medulloblastom: Mädchen haben bessere Therapiechancen

03.05.2001

Der häufigste Gehirntumor bei Kindern - das Medulloblastom - bedingt neben der unmittelbaren neurochirurgischen Therapie starke Therapiefolgeschäden durch intensive Chemotherapie. Vergleichende Studien zeigen, daß Mädchen bessere Überlebenschancen aufweisen.

Tumorresektion mit craniospinaler Radiotherapie und intensive Chemotherapie sind die eoingesetzten Therapiemittel - deren Folgeschäden sind Entwicklungsstörungen des ZNS und des Skelettsystems, daraus erwachsende Lernbehinderungen, Hormon- und Wachstumsstörungen sowie induzierte Zweittumoren.

Doch trotz dieser drastischen Therapiemaßnahmen hat sich die Prognose in den vergangenen zwei Jahrzehnten nicht verbessert: So etwa beträgt die Fünfjahresüberlebenszeit je nach Risiko nur zwischen 70% und gar nur 30% bei unter 3-Jährigen. Weder Chemotherapie mit Cisplatin noch der Einsatz die Diagnosemöglichkeiten verbessernder bildgebender Verfahren wie Magnetresonanz konnten diese Prognose verbessern.

Das Geschlecht der Kinder allerdings wurde in die Prognose bis 2000 kaum einbezogen. Vergleichende Studien jedoch zeigten, daß Mädchen bessere Überlebenschancen haben. Das ist zwar eine generelle Beobachtung in der Kinderonkologie, aber warum es auch auf das Medulloblastom zutrifft, ist nicht geklärt.

Ein möglicher positiver Effekt weiblicher Geschlechtshormone wird diskutiert. Die hormonelle Beeinflußbarkeit des Medulloblastoms ist jedoch nie untersucht worden. Die signifikant längere Überlebenszeit der Mädchen wird Anlaß für weitere prospektive klinische Studien sein.

© medizin.at

 

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