Während Studien zeigten, daß relativ hohe Dosen von Melatonin Menschen einschlafen läßt, berichten Forscher nun, daß geringe Dosen, wie sie auch im Körper zirkulieren, den Schlaf von älteren "Schlaflosen" verbessert.
Melatonin wird von der Zirbeldrüse produziert und wird oft das "Hormon der Dunkelheit" genannt, da es beim Menschen und anderen Tieren nur während der Nacht ausgeschieden wird. Dieses hormon, das Forscher für Jahrhunderte beschäftigte regelt den "circadianen" Rythmus, den Tag-Nacht-Rythmus, Körpertemperatur und Beginn der Pubertät. Melatonin hilft auch blinden Personen, ihre "innere Uhr" exakt zu stellen, jenen die an Jet-Lag leiden oder Schichtarbeitern, die Nachts arbeiten und tagsüber schlafen.
Eine Studie des MIT zeigte allerdings, daß eine Dosiserhöhung von Melatonin im Blutkreislauf älteren Schlaflosen als auch Kindern mit neurologischen Störungen den ersehnten Schlaf bieten kann.
In der Studie erhielten 30 Personen über 50 ohne oder mit altersindizierten Schlafstörungen 1/10, 1/3 und 3 Milligram an Melatonin oder ein Plazebo eine halbe Stunde vor ihrem nomalen Zubettgehen. Die Forscher beobachteten einen signifikanten Anstieg an Schlaferfolg und eine Reduktion von Durchschlafstörungen bei der Dosierung von 0,3 Milligramm.
Dr. Zhdanova: "Derzeit konzentriert sich die Forschung auf die Dosis-Wirkung Beziehung von Melatonin bei Affen, die Effekte bei altersinduzierter Schlaflosigkeit und andere physiologische Potentiale der Substanz.” Und weiter: „Bei jedem Versuch, die Potenz dieser Substanz zu untersuchen ist es unabdingbar, vorsichtig zu dosieren und zu beobachten."
Dr. Richard Wurtman, Forscher am MIT präzisiert weiter: "Wenn der Mensch altert, verringert sich der sezernierte Anteil an Melatonin und die Schlafstörungen nehmen zu. Ich sehe Melatonin speziell bei erkannten Sekretionsstörungen als besonders wirkungsvoll."
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