artikel nr: 2512

zurück zur übersicht
gesundheit | wissenschaft | hintergrund


Brustkrebsrisiko Pille und Familienhistorie

Risiko Pille aus den frühen 70er Jahren: Forscher der Mayoklinik haben herausgefunden, daß Frauen, die orale Verhütungsmittel verwendeten - besonders Produkte, die vor 1975 eingeführt wurden - und Fälle von Brustkrebs in der Familie haben, ein um das 8fache erhöhtes Brustkrebs-Risiko tragen.

Dr.Thomas Seller von der Mayo-Klinik: "Unsere Daten weisen darauf hin, daß frühe Präparate mit mit hohen Dosen an Östrogen und Gestagen ein Risiko darstellten. Wenn es bei aktuellen Produkten Risikofaktoren gibt, haben wir vermutlich noch nicht die Daten um es zu ermitteln.

Die Studie, die im aktuellen "Journal of the American Medical Association" veröffentlicht wurde, zeigt, daß das Brustkrebsrisiko bei Verwandten ersten Grades, die orale Verhütungsmittel verwendet hatten, um das 3,3fache erhöht ist. In Familien, in denen bei fünf oder mehr Blutsverwandten Brust- oder Ovarialkarzinome auftraten, war das Risiko sogar noch grösser.

Das erhöhte Risiko bei Verwandten ersten Grades war besonders bei jenen Frauen offensichtlich, die Präparate benutzt hatten, die vor 1975 eingeführt wurden - eine Zeit, in der die Rezepturen noch höhere Dosen Östrogen und Gestagen enthielten. Statistisch signifikante Aussagen über modernere Produkte verwendende Verwandte von Brustkrebspatentinnen konnten nicht getroffen werden, da hier zu wenige Daten vorhanden sind.

An der Studie nahmen 426 Familien teil, in denen zwischen 1944 und 1952 ein Brustkrebs-Fall aufgetreten war. Dies schloß 394 Schwestern und Töchter, 3.002 Enkelinnen und Nichten und 2.754 eingeheiratete Frauen ein. Die Daten wurden in den Jahren 1991 bis 1996 gesammelt. "Wir wußten, daß orale Ovulationshemmer allgemein mit einem schwachen Brustkrebsrisiko asoziiert werden, aber der Zusammenhang bei Frauen mit familiärer Prädisposition war weniger ersichtlich," erklärt Dr. Seller.


© medizin.at