artikel nr: 2657

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Bisphenol A - Umweltchemikalien und Fortpflanzungsstörungen

Bisphenol A ist eine hormonell aktive Substanz, die unter anderem in Plastikverpackungen vorkommt und mittlerweile fast überall in der Umwelt nachweisbar ist. Bisphenol A ist aber auch ein Musterbeispiel für die Frage, in wie weit Industriechemikalien generell nicht nur die Umwelt beeinträchtigen, sondern auch bei Mensch und Tier zu Schäden führen.

Fast alle biologischen Prozesse werden durch Hormone gesteuert. Bisphenol A gehört zu jenen Industriechemikalien, die in der Umwelt hormonelle Wirkungen entfalten. Sie können somit negativ auf das Wachstum, die vorgeburtliche Reifung des Organismus und die zur Fortpflanzung notwendigen Organfunktionen wirken. Mehrere epidemiologische Studien haben gezeigt, daß sich in den letzten Jahrzehnten die Samenqualität des Mannes vermindert hat. Diese Befunde werden - insbesondere von der chemischen Industrie - mitunter angezweifelt.

Das Institut für Klinische Pharmakologie und Toxikologie des Universitätsklinikums Benjamin Franklin veranstaltete gemeinsam mit dem Umweltbundesamt eine internationale Tagung, bei der die Erkenntnisse zu Bisphenol A zusammengetragen und eine Resolution über das weitere Vorgehen verabschiedet werden sollen. Darüber hinaus dient der Workshop der Suche nach verfeinerten Methoden, um die Risikoeinschätzung von Umweltchemikalien grundsätzlich zu verbessern.

Die Ergebnisse des Workshops sowie weiter Hintergrundinformation folgt in einer der nächsten Ausgaben andieser Stelle.


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