Hirnforschung: Wo liegt unser Zeitgefühl?
Forschern des Medical College of Visconsin und des Veterans Affairs Medical Centers in Albuquerque haben nun mittels fMRI herausgefunden, welche Hirnarreale für unser Zeitgefühl asschlaggebend sind und veröffentlichten ihre Ergebnisse in der aktuellen Ausgabe von "Nature Neuroscience".
Wichtig ist dieses Zeitgefühl wenn wir in Sekundenbruchteilen Entscheidungen treffen müssen, wenn wir vor einer roten Ampel anhalten müssen, einen Ball fangen ider Temporegulationen beim Klavierspielen vornehmen. Bei bestimmten neurologischen Erkrankungen, wie Parkinson oder dem Hyperaktivitäts-Syndrom kommt es zu einer Störung dieses Zeitgefühls. Die Forscher erhoffen sich durch Ihre Arbeit neue Ansätze zur Erforschung dieser Erkrankungen.
Bei den fMRI Untersuchungen an 17 jungen und gesunden Männern und Frauen konnten die Forscher zeigen, daß die Basalganglien und der Parietallappen (an der Oberfläche der rechten Hirnseite) die kritischen Arreale für das Zeitgefühl sind. Diese Erkenntnis stellt die weit verbreitete Theses in Frage, die das Gefühl für Zeit im Cerebellum (Kleinhirn) vermutet.
Der Forschungsleiter PhD. Stephen Rao:" Durch die Identifikation des Arreals für die Steuerung des Zeitgefühls können Forscher nun die gestörte Zeitauffassung bei Patienten mit Z.B. Parkinson oder Hyperaktivitätssyndrom untersuchen. Von beiden nimmt man an, daß Funktionsstörungen der Basalganglien vorliegen."
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