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Magenkrebs: Neue Strategien gegen Tumormetastasierung

Die Prognosen bei Magenkrebs sind zur Zeit schlecht - die Therapiemöglichkeiten eingeschränkt. Neue Strategien und Therapieformen gegen Magenkrebs werden nun von den mit dem Ferdinand-Sauerbruch-Forschungspreis ausgezeichneten Münchner Wissenschaftern Dr. Heike Allgayer und Dr. Markus M. Heiss angeregt.

Die mit "c-erbB-2 is of independent prognostic relevance in gastric cancer and is associated with the expression of tumor-associated protease systems" betitelte Arbeit , die im Journal of Clinical Oncology (18(11): 2201 - 2209, 2000) erschienen ist, führt den Nachweis, daß dass der Wachstumsfaktor-Rezeptor c-erbB-2 ein biologisch determinierter Risikoindikator bei Magenkrebs ist, der außerdem mit weiteren Faktoren im Tumor korreliert, die die Metastasierung beschleunigen. Zudem fördert c-erbB-2 das Wachstum des Krebses im Körper.

In ersten Testreihen werden Antikörper gegen c-erbB-2 eingesetzt, wodurch die weitere Ausbreitung des Krebses verlangsamt werden soll. Durch diese biologisch spezifischere Aufschlüsselung der Diagnose Magenkrebs ist eine Verfeinerung der Therapie des Krebses möglich.

Die Bestimmung weiterer molekularbiologischer Indikatoren ist ein Schwerpunkt der Großhaderner Arbeitsgruppe. Die Forscher erhoffen sich neue Erkenntnisse über die Metastasierung von Tumoren, um hierdurch neue antimetastatische Strategien entwickeln zu können, die sich zielgerichtet gegen das individuelle molekulare Profil eines Tumoren richten. Mittelfristig könnte so eine individuell auf den betroffenen Patienten zugeschnittene biologisch-chirurgische Therapie möglich sein, so Allgayer und Heiss. Für die Erkrankten könnte dies eine erhöhte Heilungschance bedeuten.


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