Kernspintomographie stört Herzschrittmacher nicht!
Befürchtet worden waren jahrelang Erwärmung, gar Schädigung von Herzmuskel und Herzschrittmacher - doch neue Erkenntnisse zur Kernspintomographie lassen den Einsatz auch bei Patienten mit implantierten Herzschrittmachern sicher erscheinen.
Wesentlich dabei, so die Wisenschafter (Radiology 2000;215:869 -879) sei neben ständigem Monitoring die Wahl der jeweils richtigen Betriebsart des Herzschrittmachers, vor allem aber dürften ausschließlich Geräte eingesetzt werden, die mit niedriger Magnetfeldstärke arbeiten.
Schädigungen von Herzmuskels und Schrittmacher, auch eine mögliche Verlagerung des Implantats durch die Magnetfeld- und Radiowelleneinstrahlung wurden im allgeminen befürchtet, wenngleich Kernspintomographie auch in der Vergangenheit bei Herzschrittmacherpatienten eingesetzt worden war - allerdings mit geringer Magnetfeldstärke.
Gesicherte Erkenntnisse dazu sollte eine Studie an 44 Herzschrittmacher-Patienten bringen - stringente Überwachung von Herz- und Lungenfunktion, niedrige Magnetfeldstärke (0,5 Tesla) des Kernspintomographen und asynchrone Betriebsart des Schrittmachers sollten Schonung und möglichste Stabilität des Schrittmachertaktes gewährleisten - im (stabileren) asynchronen Modus wird der Takt eines externen Taktgebers eingesetzt, der synchrone Modus hingegen übernimmt den Herzschlag zur Weiterverarbeitung.
Die Auswertung dieser klinischen Studie ergab denn auch in allen Fällen störungslosen und beschwerdefreien Ablauf der Untersuchung - weder Störungen des Herzrythmus', Erhöhung der Pulsfrequenz noch Erwärmung der Herzschrittmacher bzw. Veränderung ihrer Einstellungen wurden festgestellt. Die gewonnenen Erkenntnisse lassen somit den Einsatz von Kernspintomographie auch bei Herzschrittmacher-Patienten als ausreichend sicher erscheinen.
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